Meine zweite große Leidenschaft galt immer schon dem Stricken, aber auch Häkeln, knüpfen und sticken habe ich schon versucht. Ich fand es immer schön abends vor dem Fernseher noch ein wenig zu stricken. Hier in Norwegen kann ich auch diese Leidenschaft endlich wieder ausleben. Inspiriert durch die traditionellen norwegischen Muster auf Pullovern und Jacken habe ich die double face Technik für mich entdeckt. Immer wieder habe ich Ideen für neue Muster und Herausforderungen und viel Spass daran sie auszuprobieren.
Nur viel zu wenig Zeit für alles 😉
Da ich aber immer wieder Probleme hatte mit den Spannfäden, bei zweifarbigen Stickteilen, habe ich das „Doubleface“ stricken für mich entdeckt. Ja und wie das so ist habe ich dann als erstes gar keine Norweger Muster gestrickt sondern eigene. Dazu habe ich mir selbst Vorlagen erstellt. Angefangen hat alles mit einer „Norweger“ Mütze für meine Nichte, die einen echten „Norweger“ also Pferd besitzt. Danach kam eine Mütze für meinen Lebensgefährten mit GSA Motorrad und die Reise geht immer weiter.
Inzwischen nenne ich eine Brother Strickmaschine mein eigen und ein älterer Nachbar vererbte mir eine alte Rundstrickmaschine auf der seine Grossmutter gestrickt hat. Lasst euch also überraschen, wohin sich meine Kreativität entwickelt.
Schaut auch gerne mal bei meinen Projekten bei Ravelry vorbei.
Bärchenschmusetuch
auch wenn das nicht gestrickt ist, möchte ich es euch hier zeigen. Ich hatte noch ein paar Granny Square aber keine Lust mehr daraus eine Decke werden zu lassen. So habe ich nach Inspiration aus Pinterest mir einen Bärenkopf dazu ausgedacht.
Für diejenigen die es nach häkeln wollen habe ich aufgeschrieben wie ich ihn gehäkelt habe. Ihr könnt die Anleitung hier herunterladen: Schmusetuch Bärchenkopf

„Fluthilfe“
Wir können aus der Ferne nicht viel machen, aber stricken und häkeln können wir und deshalb habe ich angefangen für betroffene Familien zu arbeiten. In den Flutgebieten wird so ziemlich alles gebraucht was warm hält und ein wenig Hoffnung gibt. So stricke ich Mützen, Schals, Loops… und häkle nun auch „Gammlos“.
Stabbur Pullover
Mein neuestes Design. Ich habe es schon eine Weile auf meiner to do Liste. Die Stabbur (Lebensmittellagerhäuser, die in Tinn auf fast jedem Hof zu finden sind) haben es mir von Anfang an angetan. Ich war so fasziniert, dass ich ihnen einen Pullover widmen wollte. Gestrickt habe ich ihn dann in Hulderull Garn einem natürlichen Garn hier aus dem Dorf, was könnte besser passen? Für die Form habe ich die klassische norwegische Rundpasse gewählt.

Küsten-Pilger-Pullover
Das grosse Pilgerziel in Norwegen ist der Dom von Trondheim. Viele Wege führen und führten Pilger dort hin. Viel Pilger, auch aus Dänemark, nahmen den Wasserweg nach Trondheim und fuhren entlang der norwegischen Westküste bis in die Höhe von Trondheim um von dort aus auf dem Langweg die Reise fortzusetzen.
Für diesen Küsten-Pilger-Weg wurde ein Pulloverdesign gesucht und zu einem Wettbewerb aufgerufen. Heute 19.01.21 kam der Anruf das mein Entwurf ausgewählt wurde und das macht mich schon ein wenig stolz 🙂
Unten rechts auf dem Vorderteil sieht man das norwegische Pilgerzeichen, das alle Wege markiert. Die rote „Linie“ stellt den Pilgerweg dar, der zwischen Meer – dargestellt durch die Wellen und Fische darunter – und dem Land – dargestellt durch das auf und ab der Landschaft mit ihren Kirchen entlang des Weges – darüber. Nun gilt es eine Anleitung zu schreiben, damit viele den Pullover Nachstricken können.
Jetzt ist die Anleitung dazu auch bei Ravelry zu bekommen

Hulderull
Hulderull ist ein kleiner Garnproduzent hier in Tinn, der wunderbar natürliche Wolle von den „Grau Trönderschafen“ herstellt. Garn und ihre Schafe sind Turids grosse Leidenschaft und das merkt man wenn man mit ihr spricht oder mit ihrem Garn strickt.
Informationen über sie, ihre Arbeit und ihr Garn findet ihr auf deutsch hier
Dieses ist der Hulderull Schulterwärmer.
Ich hatte die Idee dazu nachdem ich bei Pinterest Schals mit dem Rapunzelzopf gesehen hatte. Er wird quer und mit verkürzten Reihen einfach nur rechts gestrickt. Also wirklich ganz einfach und super warm.
Nach einer Pinterest Idee entstand auch dieser Schal in Hulderull 1 fädrigem Garn. Das Muster ist eine Art „Waffelmuster“ aber irgendwie habe ich es dann wohl doch ein wenig anders gestrickt. Aber ich finde der Schal ist sehr chic, leicht und doch super warm.
Die Idee zu dieser Art Schal mit den Löchern zum durchziehen hatte Alpi Alpenrose, wenn ihr dem link folgt könnt ihr euch ihre Anleitung kostenlose herunter laden.
Ebenfalls aus Hulderull 2 fädrigem Garn ist dieser jackenschal gestrickt. Weit genug um einfach mal drüber gezogen werden zu können, super warm und einfach zu stricken.
Die keltischen Zöpfe fand ich toll und habe sie als Stirnband und mit dem Restgarn als Pulswärmer gestrickt. Man muss sich ein wenig konzentrieren, vor allem zu Beginn, aber wenn man mal drin ist geht es wirklich gut und ist mal was anderes.
Doppelstrick
Das ist eine tolle Technik in der ich schon viele eigenen Muster gestrickt habe. Man strickt im Prinzip gleich zwei Teile in einem, eines von rechts und eines von links und bei den Mustern werden die Farben vertauscht. Kompliziert? ja aber nur bis man das Prinzip verstanden hat, dann ist es toll und man kann alles stricken was man möchte ohne auf lange Spannfäden Rücksicht nehmen zu müssen und bekommt ein schön warmes Teil, das von beiden Seiten schön ist.
Diese Mützen für die Kindertafel in Lüneburg waren die ersten die ich in der für mich neuen Technik gestrickt habe.
Ich habe darauf deren Logo eingestrickt.
Diese Decke habe ich für einen neuen Erdenbürger gestrickt.
Es sind alles alte norwegische Strickmuster die ich miteinander verbunden habe. Damit die Namen nur auf einer Seite sichtbar sind habe ich sie am Ende aufgestickt.
Dieses Babyset war mein erster Versuch etwas grösseres als Mützen zu stricken. Die Jacke ist komplett doppelt und der Rock oberhalb des Rockes.
Das Hochzeitsgeschenk für zwei Mustang verrückte junge Leute ist fertig. Gestrickt in Rauma PT5 Sport Garn in double face Technik. Die Schrift habe ich im Anschluss daran aufgestickt. Die Decke misst 75 x 108 cm.


Inspiriert von/in Tinn
In Norwegen habe ich die Liebe zu der so typischen „kofte“ entdeckt. Eine kofte ist eine zwei oder mehrfarbig Strickjacke die mit meist alten Mustern gestrickt wird. Viele Muster haben einen regionalen Bezug und werden schon seit Jahrzehnten oft unverändert gestrickt, meist wird nur der Schnitt der Mode angepasst. Ich bin nicht so gut etwas nachzuschicken und habe meist eigene Ideen die ich umsetzen will. Dazu gehören z.B. die Muster mit „Tinn“ Verbindung.
Diese Jacke heisst „Aronstavkofte“, nach dem gleichnamigen Stickmuster, dass ich am unteren Rand gestrickt habe. Dieses Muster wurde im 18 Jahrhundert auf die Kragen der Blusen gestrickt, die zur damaligen Tracht in Tinn getragen wurden.
Die Silberschnallen hat unser Goldschmied Jørgen Sanda aus Rjukan extra nach diesem Muster für mich angefertigt.
dies ist das Stickmuster, dass ich als Anregung für die Jacke verwendet habe.
Tinnsjø Mütze und Sitzunterlage
Das Erste was ich, inspiriert von Tinn, gestrickt habe ist diese Mütze. Sie zeigt die Aussicht vom Sandviken Campingplatz in Austbygde aus über den See. Die Aussicht ist die ähnlich der norwegischen Fjorde an der Westküste auch wenn der Tinnsjø kein Fjord ist.
Dieses Foto mit der Aussicht über den Tinnsjø war die Grundlage zu dem Strickmuster.
inzwischen gibt es ausserdem 3 Varianten die ich mit der Strickmaschine gestrickt habe.
Sitzunterlage
Der Tinnsjø macht aber auch mit seiner Form in der Natur eine gute Figur. So ist das Design für die Sitzunterlage entstanden.
Die Dörfer liegen rundt um den See.
Sie ist in norwegischer Wolle doppelt gestrickt und dann gefilzt.
Sitteunderlag – ut på tur
und wieder einmal waren die Motive aus Tinn Grundlage dieser Sitzunterlagen, die man in Norwegen so gerne mit auf Tour nimmt. „Ut på tur – aldri sur“ ist ein norwegischer Ausspruch den man nicht in wenigen Worten übersetzen kann. Es bedeutet so viel wie, wer draussen in der Natur unterwegs ist, hat keinen Grund traurig zu sein.


Mosambik Pullover
Dieses Design ist entstanden nachdem ich von der grossen Naturkatastrophe in Mosambik gehört habe. Ich hatte das Muster einer Zeitschrift angeboten in der Hoffnung sie spenden etwas Geld für die Opfer, aber die fanden die Idee wohl nicht so spannend wie ich 🙂
Ich habe mich durch die Farbenfrohen Muster von Kopula inspirieren lassen. Es sind so schöne einfache grafische Muster die sich gut als Strickmuster umsetzen liessen. Zusätzlich bietet sich dieses Muster super als „Resteverwerter“ an, da man toll kleine Garnreste in unterschiedlichsten Farben verarbeiten kann.
Häkeln macht auch Spass
Jades stimmt und immer mal wieder bekomme ich für die Strickmaschine ungeeignetes Garn geschenkt und dann „verhäkel“ ich es meistens. Es wird oft zu Babydecken, Schals oder Tüchern, aber manchmal auch zu ganz neuen Dingen verarbeitet. Das Internet, allen voran Pinterest sind eine unendliche Ideen Quelle.
Die Memory krake ist nach der Idee: Original turtle memory entstanden und soll meiner Mutter und ihren dementen Betreuten Freude bringen.